«Die Berber Marokkos nennen sich das Volk 'Imazighten' was so viel wie 'die freien Menschen' heisst.»
«Wir freuen uns, Ihnen unsere Heimat, unsere Traditionen zu zeigen und einen Einblick in unser Leben zu geben»
Die Sahara
Gedankliche Assoziationen verbinden die Sahara oft mit
riesigen, endlosen Sanddünen, obwohl circa 90 Prozent der Sahara aus
charakteristischen Landstrichen aus Stein-, Fels- oder Geröllwüsten,
besteht - bizarre, schöne und beeindruckende Landschaften.
Die Sahara ist mit ihren acht Millionen Quadratkilometern die
grösste Trockenwüste der Erde und bedeckt die gleiche Landmasse wie die
USA. Aber die Wüste hat eine grüne Vergangenheit - vor ca. 10,000 Jahren
war die heutige Sahara viel feuchter und grüner, es gab riesige Seen
und Flüsse, Graslandschaften und Bäume. Auch die Tierwelt war
entsprechend: Giraffen, Zebras, Elefanten, Flusspferde etc. bevölkerten
die Landschaft. Zeugen dieser Vergangenheit sind Versteinerungen, über
welche man wandert oder in grossen Massen zum Verkauf angeboten werden.
Seit tausenden von Jahren wird dieses Gebiet nun immer heisser
und trockener. Heute herrscht in der Sahara Wüstenklima, was eine
extreme Trockenheit mit Niederschlägen zwischen 0 und 25 mm pro Jahr
bedeutet. In den letzten 50 Jahren ist die Sahara durch Klimawandel und
menschliche Eingriffe um fast zehn Prozent in südlicher Richtung
angewachsen.Die Gebiete, die tatsächlich mit Sand bedeckt sind, sind nur
einen kleinen Anteil der Wüste, und trotzdem erscheinen die Sandmeere
unendlich.
Die Wadis sind grosse Flussbette, die den grössten Teil des
Jahres trocken liegen und in denen nur nach einem Regen wieder Wasser
fliesst, dann zum Teil aber heftig...
Die Berber
Berber werden als die ersten Bewohner im heutigen Marokko angesehen. Sie sind kein einheitliches Volk und über ihre Herkunft ist nicht viel bekannt. Schätzungsweise gibt es etwa 10 Millionen Berber in Marokko und den anderen Maghreb-Ländern. In Marokko leben die Berber meist im Rif und dem Atlasgebirge sowie in den Oasen im Süden des Landes. Neben Marokko, wo der Großteil der berberischen Bevölkerung lebt, gibt es weitere Berberstämme in Algerien und Tunesien, vereinzelt auch in Ägypten. Unter anderem gehören die Tuareg zu ihnen.
Das Volk der Berber hat seinen Namen von den Römern verliehen bekommen. Für die Römer waren alle, die die lateinische Sprache beherrschten, "Barbari". Diese Bezeichnung wurde später von Arabern auf die gesamte Bevölkerung des nordwestlichen Afrikas ausgebreitet und in diesem Sinn von den europäischen Sprachen als „Berber“ übernommen.
Die Berber Markokkos nennen sich selbst als das Volk „Imazighten“, was so viel wie „die freien Menschen“ heißt. Tatsächlich leben die Berber in ihren Dörfern oft ein Leben, das freier von gesellschaftlichen Zwängen ist. In den Berber Dörfern ist der auffallendste Unterschied zur arabischen Gesellschaft, dass sich die Berberfrauen oftmals unverschleiert zeigen. Auch im Verhältnis zu den Männern sind die Berberfrauen freier als die Araberinnen. Einer vorislamischen Tradition entsprechend, können sie sich ihre Partner sogar in einem gewissen Rahmen frei wählen. Für die äußere Erscheinung der Frauen ist bei den Berbern auch der Gebrauch der Hennapflanze mit ihrem roten Farbstoff charakteristisch. Diese hat nicht nur eine kosmetische und dekorative Funktion, sondern soll auch bestimmte Krankheiten heilen und böse Geister vertreiben. Außerdem ist Henna ein Symbol der Eintracht und des Friedens – das Wort „Henna“ bedeutet auch „es schenkt Frieden“.
Viele Berberstämme Nordafrikas leben heute noch nomadisch oder halbnomadisch. Karawanenhandel hat ihnen früher die Existenz gesichert. Diese Lebensweise ist durch die extreme Trockenheit und die politischen Grenzen immer mehr gefährdet und zwingt die Familien, sich niederzulassen. Die Großfamilie ist immer noch das Zentrum der berberischen Gesellschaft und wichtigste soziale Einheit. Der Einzelne zählt fast nichts, denn er ist Teil des Ganzen. Ohne die Integration in eine Großfamilie wäre der Einzelne in der traditionellen Gesellschaft kaum existenzfähig. Die nächstgrößere Einheit bilden Verwandtschafts-gruppen mit einem gemeinsamen männlichen Vorfahren, der drei bis fünf Generationen zurückliegt. In dieser Gruppe fühlt man sich als Familie, in der jeder jedem hilft.
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